Erfolgreicher Abschluss der Weiterbildung „Innovative Leadership-Konzepte in der Praxis von Lehrprojekten“
Konzept und Umsetzung in der Rolle der Weiterbildungsleitung: Alexandra Busch Hochschulconsulting www.alexandra-busch.de, in den Workshops zu Gast waren Expert:innen aus der Hochschuldidaktik und Impulsgeber:innen aus der Praxis von Forschung und Lehre. Die Weiterbildungen wurden durchgeführt im Auftrag der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL)
Alexandra Busch, Trainerin und Coach:
„Es war mit eine große Freude, die Teilnehmer:innen auf ihrem Weg zu belgeiten.“
Alexandra Busch ist bekannt als renommierte Expertin für systemische Personal- und Organisationsentwicklung im Hochschulkontext und konnte mit ihrer Weiterbildung zu innovativen Leadership-Konzepten aus dem Vollen schöpfen: Sie begleitet seit 30 Jahren Professor:innen und andere wissenschaftliche Führungskräfte in Hochschulleitungen, SFB, Exzellenzclustern, Fakultäten, Instituten und Departments, Kollegs, Arbeits- und Forschergruppen im Hochschulkontext. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen „Führung, Macht und Kommunikation im Hochschulkontext“. In Kooperation mit deutschen Universitäten und FAW bietet sie für Führungskräfte aus der Wissenschaft und dem Hochschulmanagement seit vielen Jahren Weiterbildungsreihem Workshops, Moderationen, Team- und Organisationsentwicklungsprozesse und Coachings an, die auf die besonderen Herausforderungen der Hochschulsystems zugeschnitten sind. Ihre Angebote, wie z.-B. die Fortbildung „Führung in der Wissenschaft“ und verschiedene Workshops rund um das Thema „Führung“ in den Flaggschiffprogrammen der Berlin Leadership Academy der Berlin University Alliance unterstützen Fach- und Führungskräfte dabei, in komplexen und oft paradoxen universitären Strukturen wirkungsvoll zu agieren.
Lernziel erreicht: Den eigenen Gestaltungsbereich erkennen und (pro)aktiv gestalten
Die 40 Teilnehmer:innen hatten sich explizit für diese Leadership-Weiterbildung beworben, weil sie vor allem daran interessiert waren zu erfahren wie werteorientierte, zugleich innovative, effektive und effiziente Führungsprozesse in Universitäten und FAW, vor allem aber in lateralen Kontexten von Lehrprojekten realisiert werden kann: „Innovative Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie Prozesse, Methoden, Strategien und Umsetzungen beinhalten, die bisher nicht in der Hochschulstruktur verankert sind“, erklärt Dr. Judith Dobler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „PraxWerk“ an der Hochschule Anhalt. Dafür ist meiner Erfahrung nach ein hohes Maß an kritischer Loyalität gegenüber verschiedenen Stakeholdern erforderlich, ebenso wie Durchhaltevermögen, Durchsetzungskraft, Mut und starke Nerven, Frustrationstoleranz sowie grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit den organisationalen und systemischen Paradoxien der Arbeit in der Wissenschaft, für den sich u.a. der Leitsatz „Glaube nicht alles, was du denkst!“ bewährt hat.
An der Weiterbildung nahmen Projektleitungen und Projektkoordinator:innen aus StIl-Projekten aus ganz Deutschland teil – von Vizepräsident:innen über Professor:innen in Projektleitungsverantwortung zu Führungskräften an der Schnittstelle von Hochschulmanagement und Wissenschaft hin zu mit Themen und Umsetzungsfragestellungen innovativer Lehrprojekte betrauten Projektleitungen, -koordinator:innen und Mitarbeiter:innen. Die Weiterbildung beschäftigte sich in 10 Online-Workshops, individuellen Coachings, Kollegialer Beratung und einer dreitägigen Summer School mit der Frage, was „gute Führung“ im wissenschaftlichen Kontext ausmacht und für das Gelingen von Lehr- und anderen innovativen Projekten leisten muss und leisten kann.
Das zentrale Lernziel der Teilnehmer:innen bestand bei allen Unterschieden darin,
- zwischen tatsächlich unlösbaren, weil strukturell bedingten Anforderungen und solchen, die individuell als zwar aus guten Gründen als überfordernd wahrgenommen werden, jedoch durchaus bewältigbar sind, zu differenzieren und
- kontextangemessene, leicht umsetzbare Planungs-, Handlungs- und Kommunikationsstrategien zu entwickeln und
in der täglichen Führungs- und Projektpraxis anzuwenden.
Als zentrale „lessons learned“ nannten die Teilnehmer:innen: Wer aktiv Führung übernehmen möchte, sei es lateral oder innerhalb der Hierarchie, muss die Besonderheiten und Mehrdeutigkeiten des universitären Systems nicht nur kennen, sondern auch verstehen, d.h. typische Double-bind-Situationen erkennen, vermeiden oder aktiv steuern können und kontinuierlich die eigene Ambivalenzbalance, eine Schlüsselkompetenz für gelingende Führung im wissenschaftlichen Kontext, weiterentwickeln.
„Innovative Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass mit ihnen Prozesse, Methoden, Strategien und Umsetzungen gewählt werden, die so in der Hochschulstruktur bisher nicht verankert sind. Für die Gestaltung dieser Projekte ist die Rückendeckung und Unterstützung durch die Verantwortlichen eine Grundvoraussetzung. Ein offenes Ohr für Probleme in der Umsetzung und ein couragiertes Eintreten für innovative Projekte hilft der Verunsicherung – auf allen Seiten – entgegenzutreten. Mut und Vertrauen in die Veränderung sind hier dringend gefragt.“
Dr. phil. Judith Dobler, wiss. Mitarbeiterin im Projekt „PraxWerk“, Hochschule Anhalt
Führung, Verantwortlichkeit und Vertrauen
Die Teilnehmenden streben auch in Zeiten von Stress und Krisen eine gleichwertige Zusammenarbeit mit anderen, häufig eigenwilligen Fachleuten in (Projekt-)Teams an und sind auch deshalb immer auf der Suche nach innovativen sowie alltagsgerechten Konzepten und Führungstools sowie -strategien, die zum wissenschaftlichen Kontext des Projekts passen. Die Mehrheit hat sich im Rahmen ihrer Weiterbildung intensiv mit ihren impliziten und expliziten, oft lateralen (Führungs-)Rollen und Verantwortlichkeiten sowie dem Thema Vertrauenskultur auseinandergesetzt. Zudem haben sie ihre eigenen Visionen für die Wissenschaft der Zukunft sowie ihre Leitbilder und Werte im organisatorischen Kontext reflektiert und Fragen zur persönlichen Motivation, ihren leitenden Werten und ihrem Verständnis professioneller und prsönlicher Integrität erörtert.
Die zentralen Erkenntnisse: Wer nachhaltig und ressourcenorientiert führen möchte, sollte nicht nur in Meilensteinen denken, sondern auch ein klares Profil entwickeln, besonnen agieren, Anforderungen formulieren, Grenzen setzen und klare und eindeutige Entscheidungen treffen und diese anschließend auch umsetzen. Wie das gelingen kann, vermittelt Alexandra Busch u.a. im Flaggschiff-Programm „Effektiv und Effizient entscheiden – Souverän führen in herausfordernden Situationen“ der Berlin Leadership Academie. Der nächste Durchgang startet im Janur 2025, alle Informationen zur Anmeldung und zum Programm sind hier zu finden.
Bei der erfolgreichen Umsetzung im häufig nebulösen organisatorischen Umfeld unterstützen dann eine klare Kommunikation und ein gewisses Maß an professioneller Konfliktbereitschaft. Die hochambitionierten Gestaltenden der StIL-Projekte Gestaltenden konnten im Verlauf des Jahres ihr Führungsrepertoire erheblich erweitern und gemeinsam vielversprechende Strategien für besonders herausfordernde Führungssituationen entwickeln. Sie zeigten sich offen für kollegialen Austausch und Unterstützung, für die Bildung neuer Netzwerke sowie hochschulübergreifender Verbindungen und das Teilen individueller Fragestellungen und Entwicklungen.
Hochschulen in der Verantwortung
Führungskräfte im Hochschulkontext, insbesondere in der Projektleitung und -koordination, wünschen sich, dass ihre jeweiligen Hochschulen, insbesondere die Hochschul- und Projektleitungen, als starke, verlässliche und professionell solidarische Partnerinnen und Partner auftreten, Feedback und klare Rückmeldungen geben und sich immer dann Zeit für die Anliegen der Projekte und ihrer Leitungen nehmen, wenn dies für das Gelingen erforderlich ist.
Letztendlich liegt es an den Hochschulen, als verlässliche Partner aufzutreten und die Führungskräfte zu unterstützen, damit diese den Wandel nachhaltig gestalten können. Nur durch starke Führung und kontinuierliche Weiterbildung kann die Wissenschaft den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.
„Das ist vor allem auch eine Frage des Mindsets. Hochschulverantwortliche sollten bereit sein, Altes loszulassen und sich für Neues zu öffnen. Ideen und Prototypen für Transformation kommen gerade an Hochschulen von innovativen Menschen von alleine, aber Führungspersonen können und sollten mit ihren Erfahrungen und der Ausstattung an Entscheidungsverantwortung dabei unterstützen (wollen), diese strukturell (in Curricula, organisatiorischen Strukturen, Prozedudalisierungen etc.) zu verankern.“
Prof. Dr. Flemming Hansen, Teilprojektleitung im Projekt HyFlex, HighTech & HighTouch (H3), Fachhochschule Kiel
Synergien schaffen 1: Innovative Leadership-Konzepte in der Wissenschaft von morgen in der Kooperation mit PD Dr. Mareike Menne 2023/2024
PD Dr. Mareike Menne hat im gleichen Kontext eine Weiterbildung zum Thema „Projekt- und Changemanagement“ angeboten und durchgeführt. Alexandra Busch und Mareike Menne, die schon seit 10 Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, haben ihre beiden Fortbildungskonzepte und auch die Umsetzung der Weiterbildungen mit insgesamt 80 Teilnehmer:innen 2023 und die Fortführung im Alumni-Programm 2024 gemeinsam konzipiert und an vielen Knackpunkten so gut miteinander verschränkt, so dass sich für die Teilnehmer:innen zahlreiche Synergieeffekte ergaben. Besonders deutlich wurde dies auf der im September 2023 veranstalteten dreitägigen gemeinsamen Summer School in der Philharmonie Essen, an der insgesamt 60 Personen teilgenommen haben, um in Workshops wie „Systemische Organisationsaufstellung als Tool“ (Alexandra Busch), „Think Tank: Laterale Führung“ (Dr. sc. ETH Peter Krummenacher) oder „Führungs- und Veränderungsressourcen in der eigenen Biografie entdecken. Einführung und Anwendung der Methode Biografiearbeit“ (Bernd Langrock/Eva Maria Meyer-Langrock) gemeinsam an innovativen Konzepten, vor allem aber an einer guten Praxis für die Wissenschaft von morgen zu denken und zu arbeiten.
„Stets haben Coachings und Weiterbildungen meinen Wissenschaftsalltag begleitet, ob zu Themen rund um open science oder digital management. Das vielfältige Programm und die professionelle Realisierung von STIL waren allerdings herausragend. Gerade für eine nachhaltige und diversitätssensible Hochschul- und Teamentwicklung wurden tolle Impulse gesetzt, die mir als Erziehungswissenschaftlerin besonders wichtig sind. Neben den inhaltsreichen Phasen der Online-Workshops haben mir besonders die kollegialen Austausch- und Reflexionsphasen gefallen. Selten ist ein so breiter Einblick in das hochschulische Agieren, hinsichtlich Rolle und Funktionsspektrum möglich. Gut in Erinnerung ist mir noch die kompakte Summer School in Präsenz. In intensiven Workshops konnten Facetten der eigenen Arbeitsweise hinterfragt und zielführend weiterentwickelt werden. Zeit ist ein hohes Gut und definitiv effektiv in STIL genutzt worden.“
Prof. Dr. Sina-Mareen Köhler, Universität Regensburg,
Synergien schaffen 2: Innovative Leadership-Konzepte in der Wissenschaft von morgen in der Kooperation mit PD Dr. Mareike Menne 2024/2025
Ein großer Vorteil für die Teilnehmer:innen besteht darin, dass die operative und die strategische Ebene miteinander verknüpft werden. Zum einen trägt dies der Arbeitspraxis Rechnung: Häufig lassen sich aufgrund der Rollenvielfalt die Aufgaben gar nicht schematisch trennen. Zum anderen können wir auf diese Weise ein Managementparadox adressieren, nämlich die Erfahrung, dass trotz zusätzlicher Stellen im Wissenschaftsmanagement die Anforderungsfülle an Führung und fachliche Arbeit nicht sinkt, sondern sich auf Abstimmungen und Prozessgestaltung verlagert. In der Verschränkung von Leadership und Management gehen wir dieses Problem an, indem wir immer wieder die Schnittstelle von Tätigkeiten, Positionen und Rollen analysieren und auf dieser Grundlage gestalten können. So entwickeln die Teilnehmer:innen konkrete Ideen, wie sie ihre Ressourcen effektiver einsetzen, ihre Prozesse optimieren und passende Tools für zeitgemäßes akademisches Leadership und Management auswählen.
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