Alexandra Busch - Hochschulconsulting

15. und 16. Durchgang der Fortbildungsreihe für Professorinnen – Wie Führung in der Wissenschaft gelingt

Schon seit 15 Jahren konzipiert und leitet Alexandra Busch die hochschulübergreifende, interdisziplinäre Fortbildungsreihe „Führung in der Wissenschaft“ für Professor:innen in deren Mittelpunkt die Frage steht, wie Führung und Kulturveränderung an deutschen Universitäten und Hochschulen gelingt. Zielgruppe sind Professorinnen unterschiedlicher Karrierestufen, die sich bereits federführend in die Gestaltung der Organisation einbringen oder demnächst in neuen Rollen, Ämtern und Funktionen einbringen wollen. Im Zentrum der Fortbildung stehen deshalb innovative, zugleich alltagstaugliche, nachhaltige, gender- und diversitätssensible Führungskonzepte [LINK ZUM STIL-BEITRAG HINTERLEGEN], die den Teilnehmerinnen Klärung zentraler Positionierungs- und Karriereplanungsfragen sowie eine aktive, hochschulübergreifende Vernetzung der Teilnehmerinnen im wissenschaftlichen Führungskontext ermöglicht.

Im Juli 2024 fand mit einem fortbildungsdurchgangsübergreifenden Workshop zum Thema „Kernkompetenz Entscheidungen fällen“ der Abschluss des 15. Durchgangs an der Universität Bielefeld statt, die die Fortbildungsreihe in Kooperation mit dem Hochschulbüro für Chancenvielfalt der Leibniz Universität Hannover verantwortet.

„Die Fortbildungsreihe war nicht nur sehr hilfreich, ich empfand den Austausch mit Frau Busch
und den Teilnehmerinnen auch sehr, sehr inspirierend!“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

Zu diesem zentralen Thema finden unter der Leitung von Alexandra Busch auch regelmäßig Workshopreihen an der Berlin Leadership Academy der Berlin University Alliance statt.

Am 25.10.2024 findet an der Universität Bielefeld eben die Auftaktveranstaltung des 16. Durchgangs statt, an dem 12 Professorinnen der Universitäten Bielefeld und Hannover und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena teilnehmen werden.

„Die Fortbildungsreihe war nicht nur sehr hilfreich, ich empfand den Austausch mit Frau Busch
und den Teilnehmerinnen auch sehr, sehr inspirierend!“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

Die Teilnehmerinnen

Alle Durchgänge der Weiterbildung finden hochschulübergreifend statt, 2023/24 war das Teilnehmerinnenfeld besonders breit gefächert: 12 Professorinnen aus 11 natur- und kulturwissenschaftlichen Fakultäten, der Psychologie, der Medizin und dem künstlerischen Bereich kamen aus Jena, Erfurt, Lübeck, Köln, Hannover und Bielefeld zusammen, um in sechs gemeinsamen Tagesworkshops Erfahrungen und Einsichten zu gewinnen, die ihre berufliche und persönliche Entwicklung nachhaltig beeinflussen.

„Übergreifend fand ich es besonders interessant, wie viele der eigenen Schwierigkeiten (leider) üblich sind und wie relativ wenig viele dieser Schwierigkeiten mit einem selbst zu tun haben“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

Die hybride Fortbildungsreihe, die Workshops, think-tanks, kollegialen Austausch und individuelles Coaching umfasste, hat sich auch im 15. Durchgang als äußerst wertvoll erwiesen. Die nachhaltig wirksame Professionalisierung der eigenen Führungspraxis erlaubt es den Teilnehmerinnen, während des Veranstaltungszeitraums Ruhe und Kraft zu sammeln, die Konzentration auf das Wesentliche zurückzuerobern, ihr Selbstverständnis zu reflektieren und ihre kurz- und langfristigen Führungsziele in System und Organisation neu auszurichten.

Die Fortbildung ermöglicht eine tiefgehende, zugleich pragmatische Auseinandersetzung mit der eigenen Führungsrolle, den eigenen Zielen und Werten und der konkreten Führungspraxis im Kontext unterschiedlicher wissenschaftlicher Organisationen, Hochschulen und Universitäten. Alexandra Busch setzt mit ihrem Konzept auf konsequente „wichtig statt dringend“-Ressourcenorientierung, ermöglicht die Entwicklung individuell und organisational passender Sichtbarkeitsstrategien und leistet auch damit vielfältige Beiträge zur individuellen Konfliktprophylaxe und -lösung.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse und Rückmeldungen der Teilnehmerinnen.

„Information ist Macht!“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

„Klare Perspektive, kraftvoll voran“: Rollenvielfalt aktiv und weitblickend gestalten

Die Teilnehmerinnen haben ein vertieftes Verständnis der eigenen Rollenvielfalt und -komplexität in der Organisation und in offenen und verdeckten Wissenschaftshierarchien entwickelt. Sie haben neben den expliziten Gestaltungsmöglichkeiten viele weitere implizite Einflussbereiche in Forschung, Lehre und Management identifiziert und analysiert, wie eine langfristige, ziel- und ressourcenorientierte Energieverteilung aussehen kann. Vor diesem Hintergrund konnten dann unterschiedliche, jedoch immer in sich klare Positionierungs-, Kommunikations- und Handlungsstrategien für die unterschiedlichen lateralen und mitarbeiter:innenbezogenen Führungsaufgaben und -anforderungen entwickelt werden.

„Besonders wichtig war für mich Frau Buschs stete Bewusstmachung der Freiräume und der Wahrnehmung dessen,
wie man sich die Freiräume unnötig beschränken lässt.“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

Ein zentrales Thema war dabei die Klärung der notwendigen Ressourcen vor der Übernahme neuer Rollen: Welche Ressourcen brauchen Professorinnen, um ihre vielfältigen Führungsaufgaben gut zu gestalten, wie kann die eigene Führungsleistung sichtbar gemacht und wie können Unterstützung und Ressourcen produktiv genutzt und eingefordert werden?

„Ich habe mich mit Blick auf die Führung in der Arbeitsgruppe weiter professionalisiert,
dafür waren auch die Beispiele anderer Teilnehmerinnen besonders hilfreich.“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

Professorinnen-Netzwerke als Ressource

Erst der vertrauliche und vertrauensvolle kollegiale Autausch zeigt, dass viele Positionierungsprobleme und Führungsherausforderungen nicht individuell, schon gar nicht ‚geschlechtsspezifisch‘, sondern organisational und systemisch bedingt, d.h. hausgemacht sind und genau deshalb durch interdisziplinären Austausch und gemeinsame Strategieentwicklung gelöst werden können.

Alexandra Busch vermittelte in den begleitenden Workshops eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden, Tools und Strategieentwicklungsimpulsen, von denen sich die Systemische Strukturaufstellung auch in dieser Fortbildung als besonders hilfreich erwies.

Zur Methode der Systemischen Strukturaufstellung folgt bald ein ausführlicher Artikel auf unserem Blog.

Resilienz und Selbstführung als Basis gelingender Führung

Ein wiederkehrendes Thema ist die Bedeutung gelingender der Selbstführung auf der Basis von Fokussierung: Gute Führung beginnt immer bei der Klarheit über die eigenen Ziele und baut auf der Fähigkeit auf, sich selbst zu führen. Die Teilnehmerinnen nahmen die Fortbildungsimpulse zur der Reflexion und der bewussten Wahrnehmung von Freiräumen gern auf.

„Mir ist durch die Reflexion in der Fortbildung viel klarer geworden, was zu tun und zu überlegen ist,
bevor man eine neue Rolle, ein neues Amt oder eine neue Führungsaufgabe annimmt.“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

„Ein Volltreffer!“ – Die richtige Fortbildung zur richtigen Zeit

Den Teilnehmerinnen war unter anderen die inspirierende Wirkung des kollegialen Austauschs und die klare inhaltlich-thematische Struktur der einzelnen Workshops und des Gesamtkonzepts besonders wichtig.

Alexandra Buschs umfassende Feldkompetenz aus 30 Jahren Trainings- und Beratungserfahrung im Hochschulkontext, ihre methodische und inhaltliche Kompetenz und die Leitung und Gestaltung der Reihe wurde auch in diesem Durchgang äußerst positiv bewertet: Besonders hervorgehoben wurde der durchweg gelungene Mix aus Input, eigener Reflexion und geleiteter Gruppendiskussion, der zu einer rundum wertschätzenden und produktiven Arbeitsatmosphäre führte.

„Alexandra Buschs ruhige und gelassene Art, mit uns auch große Führungsthemen auf den Punkt
zur Bearbeitung zu filetieren, hat mich sehr beeindruckt.“
Teilnehmerin ‚Führung in der Wissenschaft‘

Fortsetzung erwünscht

Die Teilnehmerinnen sprachen sich einstimmig dafür aus, die Fortbildungsreihe auch zukünftig anzubieten und wünschten sich, dass alle Professorinnen die Möglichkeit haben sollten, an entsprechenden Fortbildungen teilzunehmen.

Das Programm hat ihnen gezeigt, dass es gerade für Professorinnen nicht nur um das Erlernen des Macht-„Vokabulars“ des nach wie vor an patriarchalen Traditionen orientierten Systems geht, sondern vor allem um die Entwicklung eines eigenen, gleichzeitig aber gemeinsamen Verständnisses guter Führungsarbeit im oft scheinbar weitgehend hierarchiefreien, aber von Konkurrenz und Profilierungsdruck geprägten Wissenschaftskontext.

Fazit: „Glaube nicht alles, was du denkst“

Paper Ship On White Background, Business Competition Concept.

Die FIW-Fortbildungsreihe 2023/2024 hat gezeigt, wie wichtig es nach wie vor ist, Professorinnen in ihren unterschiedlichen Führungsrollen und den vorhandenen Macht- und Gestaltungspotentialen zu stärken. Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Tools tragen Selbstreflexion, Spiegelungsprozesse im Coaching und das kollegiale Netzwerk dazu bei, die unterschiedlichen professoralen Rollen, Funktionen, Ämter und Positionen in Forschung, Lehre und Management selbst-bewusst, selbstbestimmt, ressourcenorientiert, vor allem aber gut geplant und strategisch zu gestalten. Voraussetzung dafür sind professionelle Gelassenheit, die Fähigkeit zur Fokussierung auf das Wesentliche und eine beständige Überprüfung der eigenen Wahrnehmungen und Vorannahmen mit Blick auf die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten in der Organisation, die fast immer deutlich größer sind als gedacht. Die Mischung aus analytischem Input, kollegialem Austausch und individuellen Coaching-Sessions hat dazu beigetragen, dass die Teilnehmerinnen nicht nur die Potentiale ihrer unterschiedlichen Rollen besser nutzen, sondern auch deutlich resilienter und selbstbewusster im Hochschulalltag agieren.

Die Fortsetzung dieser Reihe ist ein wichtiger Schritt, um die Führungskompetenz von Professorinnen und ihre gleichberechtige Teilhabe an allen strategisch zentralen Positionen weiter zu fördern. Sie trägt auch dazu bei, dass Wissenschaftlerin ein angemessen pragmatisches, zukunftsorientiertes Verhältnis zu ihren eigenen Macht- und Autoritätsressourcen entwickeln und diese bei Bedarf auf hochschulinternen Bühnen gestalterisch nutzen können. Auch die Eröffnung der Fortbildung durch die Bielefeld Rektorin Prof. Dr. Angelika Epple und das ausführliche Abschlussgespräch mit der Hannoveraner Vizepräsidentin für Internationalisierung Prof. Dr. Christina von Haaren haben hier deutliche Zeichen gesetzt.

 

Der neue Jahrgang 2024/25…

… beginnt im Oktober 2024, lesen Sie mehr dazu auf der Website der Universität Bielefeld

Bewerbungen für den Durchgang 2025/2026 sind bereits jetzt möglich!

Hier noch einige Informationen zum Konzept der Reihe:

Die Fortbildungsreihe wird von der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem Büro für Chancenvielfalt der Universität Hannover veranstaltet und dauert jeweils 10 Monate. Sie richtet sich an (neuberufene) Professorinnen unterschiedlicher Universitäten und Hochschulen. Workshops, Einzelcoachings und Kollegiale Peer-to-Peer-Beratung finden in Präsenz und unterschiedlichen Online-Formaten statt, darüber hinaus werden die Teilnehmerinnen in einem kuratierten Selbstlernbereich mit umfangreichem Material versorgt, wobei die Reflexion und praktische Umsetzung von Gender- und Diversityperspektiven integraler Bestandteil der Arbeit sind.

Alle Veranstaltungen und die Veranstaltungsreihe als Ganzes werden begleitend evaluiert und die Inhalte und Themen den vorab erhobenen konkreten Bedarfen und Bedürfnissen der jeweiligen Kohorte angepasst. Am Ende jedes Durchgangs erhalten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat und können an weiteren, kohortenübergreifenden Veranstaltungen teilnehmen.

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